Cyberrisiken: Bedrohungen schwer greifbar
Einen Sturm spürt man, einen Brand riecht man, einen Autounfall sieht man und spürt man im schlimmsten Fall. Klassische Risiken erkennt jeder und ist bereit, sich dagegen zu versichern. Aber Gefahren aus dem Internet?
Bei Cyberrisiken tun sich vieler schwerer, Risiken für ihr Geschäft zu erkennen. Um das Thema zu vereinfachen, hat die Universität St. Gallen die Studie „Cyber Risk: Risikomanagement und Versicherbarkeit“ veröffentlicht. Demnach gibt es zwei Hauptursachen:
Nicht kriminelle Ursachen
Höhere Gewalt
Häufig hat man bei dem Thema Cyberrisiko nur die kriminellen Ursachen vor Augen. Aber auch höhere Gewalt kann zu einem empfindlichen Datenverlust führen oder zumindest die Verfügbarkeit von Daten einschränken, indem Rechenzentren durch Naturkatastrophen wie beispielsweise Überschwemmungen oder Erdbeben zerstört werden. Ebenso sind Stromausfälle denkbar.
Menschliches Versagen/Fehlverhalten
Als Cyberrisiken sind auch unbeabsichtigtes und menschliches Fehlverhalten denkbar. Hierunter könnte das versehentliche Veröffentlichen von sensiblen Informationen fallen. Möglich sind eine falsche Adressierung, Wahl einer falschen Faxnummer oder das Hochladen sensibler Daten auf einen öffentlichen Bereich der Homepage.
Technisches Versagen
Auch Hardwaredefekte können zu einem herben Datenverlust führen. Neben einem Überhitzen von Rechnern sind Kurzschlüsse in Systemtechnik oder sogenannte Headcrashes von Festplatten denkbare Szenarien.
Kriminelle Ursachen
Hackerangriffe
Hackerangriffe oder Cyberattacken sind in der Regel die Szenarien, die die Presse dominieren. Häufig wird von spektakulären Datendiebstählen auf große Firmen oder von weltweiten Angriffen mit sogenannten Kryptotrojanern berichtet. Opfer kann am Ende aber jeder werden. Ziele, Methoden und auch das Interesse sind vielfältig. Neben dem finanziellen Interesse können Hackerangriffe auch zur Spionage oder Sabotage eingesetzt werden. Mögliche Hackermethoden sind unter anderem: Social Engineering, Trojaner, DoS-Attacken oder Viren.
Physischer Angriff
Die Zielsetzung eines physischen Angriffs ist ähnlich dem eines Hackerangriffs. Dabei wird nicht auf die Tools eines Hackerangriffs zurückgegriffen, sondern durch das physische Eindringen in Unternehmensgebäude das Ziel erreicht. Häufig sind es Mitarbeiter, die vertrauliche Informationen stehlen, da sie bereits den notwendigen Zugang zu den Daten besitzen.
Erpressung
Obwohl die Erpressung aufgrund der eingesetzten Methoden auch als Hackerangriff gewertet werden könnte, ergibt eine Differenzierung Sinn. Erpressungsfälle durch Kryptotrojaner sind eines der häufigsten Schadenszenarien für kleinere und mittelständische Unternehmen. Außerdem sind auch Erpressungsfälle denkbar, bei denen sensible Daten gestohlen wurden und ein Lösegeld gefordert wird, damit sie nicht veröffentlicht oder weiterverkauft werden.
Es muss also nicht nur kriminelle Ursachen geben, die Ihren Betrieb bedrohen…
Quelle: asscompact.de
Share